Montag, 16. November 2009

Versatel - volle Geschwindigkeit nur mit Tricks

Als ich Mitte Mai 2007 Versatel den Auftrag erteilte, meinen Telefonanschluss zu übernehmen, war DSL 2000 noch Versatel-Standard. Da sich die Schaltung meines Anschlusses allerdings 4 Monate hinzog, wechselte der Standard inzwischen auf das doppelt so schnelle DSL 4000 - bei gleicher Grundgebühr. Aus nachvoll­ziehbaren Gründen wollte ich gern auf den neuen Standard umsatteln. Der interessante Verlauf des Tarifwechsels ist im Beitrag "Brief an Versatel, Oktober 2007 (Teil 5)" nachzulesen. Kurz gesagt, erhielt ich trotz der Vertragsumstellung von DSL 2000 auf DSL 4000 weiterhin nur eine Bandbreite von 2000 kBit/s. Und dies, obwohl auch meine Fritz!Box der bestehenden Leitung eine Kapazität von über 5000 kBit/s attestierte und die Leitungsdämpfung in einem völlig unbedenklichen Bereich lag.

Meine Forderung nach einer Erhöhung der Bandbreite oder einer Senkung der Grundgebühr wurde von den freundlich-arroganten Mitarbeitern an der Hotline mit einem Verweis auf die Leistungs­beschreibungen für DSL 4000 quittiert, nach der ja nur von einem "Downstream bis zu 4000 kBit/s" die Rede gewesen sei. Damit würde Versatel den bestehenden Vertrag offensichtlich auch mit 2000 kBit/s (also der halben Geschwindigkeit) erfüllen. Eine Beschwerde sei demnach völlig unangebracht.

Einige Monate später nutzte ich eine Störung unserer Leitung für einen gemeinen Trick. Als Symptom der Störung gab ich nicht nur Probleme mit der Telefonleitung und Ausfälle der DSL-Verbindung zu Protokoll, sondern ergänzte die Aufzählung um den Mangel, dass die Bandbreite bei nurmehr 2000 kBit/s läge. Und siehe da, nach Behebung der Störung hatte ich plötzlich eine tadellose DSL-Leitung mit doppelter Übertragungs­geschwindigkeit!

Die entscheidende Frage lautet nun: Warum bekam ich die  4000 kBit/s nicht schon vorher zur Verfügung gestellt? Hatte das Beibehalten der niedrigeren Bandbreite vielleicht gar keine tech­nischen Gründe, sondern war ein cleveres System, um bei den von der Telekom angemieteten Leitungen Bandbreite (und damit Geld) zu sparen und dennoch mit einer DSL-4000-Werbung konkurrenzfähig zu bleiben?